Regionalbischof Stefan Ark Nitsche stellt sich vor Pfarrerin Simone Hahn

 

Mit Glockengeläut hatte die Kirchengemeinde St. Jakob am 11. März zum Gebet aufgerufen, als auf dem Platz vor der Kirche menschenverachtende Parolen aus einer Pegida-Demonstration ertönten.

Daraufhin erhielt die Pfarrerin der Kirchengemeinde, Simone Hahn, über 100 unsägliche Hassmails aus dem rechtsextremen Milieu. Auslöser der Hassmails war ein hetzerischer Artikel auf dem rechtspopulistischen Web-Blog „politically incorrect“ (PI-News) des Autors Michael Stürzenberger.

Dazu der Nürnberger Regionalbischof Stefan Ark Nitsche: „Ich bin entsetzt über die unsägliche und teilweise menschenverachtende Sprache, mit der Frau Pfarrerin Hahn überschüttet wird.  Als Christen nehmen wir es nicht gleichgültig hin, wenn gegen andere Menschen gehetzt wird – nur weil sie eine andere Religion, eine andere Hautfarbe oder eine andere Herkunft haben. Jeder Mensch ist ein Geschöpf Gottes. Wo andere Menschen in ihrer Würde verletzt werden, können wir nicht schweigen. Unser stärkstes Mittel ist das Gebet. Dazu haben die Glocken von St. Jakob eingeladen. Als bayerische Landeskirche stellen wir uns vor Pfarrerin Hahn.Pfarrerin Hahn stehen die Juristen des Landeskirchenamts und eine auf Medienrecht spezialisierte Anwaltskanzlei zur Seite.

Für den bayerischen Verfassungsschutz gehört Stürzenberger mit seinen extremistischen Äußerungen zum „verfassungsschutzrelevanten islamfeindlichen Spektrum in Bayern“. In den „Verfassungsschutzinformationen für das erste Halbjahr 2017“ des bayerischen Landesamts für Verfassungsschutz heißt es über Stürzenberger: „Nach der Auflösung der Partei DIE FREIHEIT zum Ende des Jahres 2016 befindet sich das verfassungsschutzrelevante islamfeindliche Spektrum in Bayern derzeit in einer Phase der Neustrukturierung. Zentrale Figur der Szene ist weiterhin Michael Stürzenberger, der nach wie vor in Bayern und darüber hinaus nach Möglichkeiten und Gelegenheiten sucht, um seine extremistischen Thesen auch jenseits des virtuellen Raums des Internets zu verbreiten.“