Hermann von Loewenich, Dekan und Kreisdekan in Nürnberg von 1976-94 und Landesbischof der Evang.-Luth. Kirche in Bayern von 1994-99, zählte zu den Kirchenreformern seiner Generation. Aufgewachsen in Nürnberg zwischen Kirche und Hakenkreuz, wollte von Loewenich nach dem Krieg eine demokratische Gesellschaft mitgestalten. In seinem Amt als Studentenpfarrer inmitten der Umbrüche der 1960er Jahre wuchs sein Unbehagen angesichts restaurativer Tendenzen in der Kirche und veranlasste ihn, gemeinsam mit Gleichgesinnten eine kirchliche Reformgruppe, den »Arbeitskreis Evangelische Erneuerung«, ins Leben zu rufen. Ob als Dekan oder Kreisdekan, als Synodaler in Bayern, in überregionalen Gremien oder schließlich als Landesbischof: Von Loewenich engagierte sich für eine offene, den Menschen zugewandte Kirche, die sich selbstbewusst in der Gesellschaft positioniert.
Auf der Basis von schriftlichen Quellen und Interviews mit Zeitzeugen hat Pfarrerin Dr. Angela Hager eine Biographie über Hermann von Loewenich geschrieben, die im Buchhandel erhältlich ist.
Sie wurde am Mittwoch, 26.10.2016 im Landeskirchlichen Archiv Nürnberg der Öffentlichkeit vorgestellt. In diesem Zusammenhang diskutieren von Loewenichs Amtsnachfolger, Altlandesbischof Dr. Johannes Friedrich, der ehemalige Syndolalpräsident Dr. Dieter Haack, Pfarrer Dr. Andreas Grabenstein und Julia Simon über die Impulse, die Hermann von Loewenich seiner Kirche mitgegeben hat. Die Moderation hatte Pfarrer Martin Tontsch.